Arbeit mit jungen Pferden als Herausforderung

(az). Seit 1978 genießen Spring- und Dressurpferde auf dem Hof der Familie Rietbrock in Sottrum professionelle Ausbildung. Was Gerd und Kristin Rietbrock begannen, wird jetzt gemeinsam mit Tochter Anja weitergeführt. Die 36-Jährige konnte bereits zahlreiche Erfolge mit den von ihr trainierten Pferden verzeichnen. So auch am Wochenende bei der Weltmeisterschaft junger Dressurpferde in Verden.

Dort war die Reiterin des RV Sottrum gleich mit drei Pferde erfolgreich: Mit Royal Prince (von Rohdiamant/Prince Thatch xx) und Wild Dancer (White Magic/Furioso) belegte sie bei der Qualifikation fürs Bundeschampionat, das von 4. bis 6. September in Warendorf ausgetragen wird, den ersten und zweiten Platz. Im Siegerpreis landete sie mit Royal Prince auf dem fünften und mit Wild Dancer auf dem zweiten Rang. Somit wird sie mit drei Pferden – der fünfjährige Hengst Dunhill ist bereits qualifiziert – in Warendorf antreten. Gegen die starke internationale Konkurrenz erreichte sie am Wochenende außerdem mit ihrem achtjährigen Erfolgspferd Rossini den dritten Platz in einer speziell für Hengste ausgeschriebenen M-Dressur. Die gleiche Platzierung konnten die beiden bereits bei der Landesmeisterschaft erreichen. Ein toller Erfolg für die Pferdewirtschaftsmeisterin, die bereits 1992 ihr goldenes Reitabzeichen erhielt. Zwar werden viele der Pferde, die sie trainiert, schon jung weiterverkauft. „Trotzdem ist es eine tolle Erfahrung, einen Dreijährigen auf hohem Niveau auszubilden“, sagt sie. Mit jungen Pferden zu arbeiten, sei immer wieder eine Herausforderung. „Viele Besitzer staunen schon nach einer Woche Training, was in ihren Pferden steckt.“ Derzeit sind rund 25 Pferde zur Ausbildung im Stall der Rietbrocks untergebracht. Davon reitet sie täglich fünf bis sechs selbst – und auch ihre Eltern sowie zwei Lehrlinge helfen tatkräftig mit. Ehemann Michael Hollmann-Rietbrock, hauptberuflich Bauunternehmer, sitzt ebenfalls gerne im Sattel – jedoch nur in seiner Freizeit. Das Besondere: Anja Rietbrock reitet sowohl Dressur als auch Springen bis Klasse S. Was ihr besser gefällt? Sie zuckt mit den Achseln. „Ich mache beides gerne.“ „Gerade für die jungen Reiter ist es wichtig, beide Disziplinen zu reiten“, findet sie. Das schule das Gleichgewicht. Auf ihrer Reitanlage betreut sie einige Reitschüler. Zwei davon bewiesen am Wochenende, dass sich das stete Training gelohnt hat: Katharina Freytag gewann mit Rietbrocks Pony-Deckhengst Rocky Twist den Junior Champion Cup in Verden, Anna Freytag wurde mit Adrina sechste im Reiterwettbewerb. Rietbrocks großes Ziel: Mit Rossini, der ab kommendem Jahr auch als Deckhengst eingesetzt werden soll, einen Grand Prix zu reiten. „Auch wenn das für eine ländliche Reiterin sehr schwer ist“, weiß sie. Schließlich brauche man dafür nicht nur ein Weltklasse-Pferd. Angesichts der guten Leistungen dürfte sie einem Start bei den deutschen Meisterschaften im kommenden allerdings schon jetzt ein ganzes Stück nähergekommen sein.


 

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